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Aus aktuellem Anlass, zu Putins genozidalem Krieg gegen die Ukraine, ein Verbrechen und Zivilisationsbruch, welches durch Nichts zu rechtfertigen ist!

Die Beschäftigung mit der Unendlichkeit des Weltalls lädt ein zu weitergehenden, teilweise philosophischen, Fragen: Woher kommen-, wohin gehen wir? Wie ist alles entstanden, was war vorher, wohin entwickelt sich das Universum, extraterrestrisches Leben, existiert nur dieses Universum, Randbedingungen der Physik, dunkle Energie und vieles mehr. Dazu das äusserst empfehlenswerte und tiefsinnige Gespräch mit dem UZH Astrophysiker Ben Moore: https://www.youtube.com/watch?v=70blGFN2coo

Aus diesen übergeordneten Fragen folgen jene zum Mikrokosmos, unsere Existenz betreffend: Wie gehen wir miteinander um, als Gesellschaft. Wo setzen wir dem Staat Grenzen, darf er unsere körperliche Integrität verletzen, wie weit geht die Eigenverantwortung jedes Einzelnen? Aber auch auf der zwischenmenschlichen Ebene stellen sich Fragen: Wie können unterschiedliche Ansichten überwunden werden, ohne das Gegenüber zu verletzten, ohne das Gespräch zu verweigern? Was bedeutet Ethik? Wir leben auf diesem Planeten nicht alleine. Ohne unsere Mitwelt (besserer Begriff als Umwelt, denn wir leben mitten drin, sind Teil des Ganzen) ist unsere Existenz unmöglich. Wie gehen wir mit den Tieren, der belebten und unbelebten Natur um?

Der nächtliche Besuch eines Observatoriums, der Blick in die Unendlichkeit regt an, sich diesen tiefergehenden Gedanken zu widmen. Oft entstehen unter den tausenden funkelnder Sterne spannende Gespräche, teilweise bis zum Beginn der Morgendämmerung.

Vier epochale Entdeckungen seit 1995, drei in der Astrophysik und eine in der Biologie, beeinflussen seitdem unser Weltbild.

  • 1995 Der erste Exoplanet wird an der Uni Genf entdeckt, die Erde ist also nicht einzigartig und die Chance extraterrestrisches Leben zu finden ist gegeben. Bis Ende September 2023 waren 5528 Exoplaneten bekannt. Mit den neuen Teleskopen wird es künftig möglich sein, spektroskopische Messungen der Atmosphären dieser Planeten durchzuführen und somit die Zusammensetzung des Gasgemisches zu bestimmen. Sollte Sauerstoff enthalten sein, besteht der Verdacht auf Lebensformen. Die Astrobiologie bekam nun einen neuen Stellenwert.
  • 1998 Neben der, seit längerem postulierten, dunklen Materie (Fritz Zwicky, ca. 1930 und Vera Rubin, ca. 1970), könnte auch dunkle Energie existieren, welche für die beschleunigte, dauerhafte Expansion des Universums sorgt. Somit stellt die baryonische Materie (die uns vertraute Form der Materie) nur einen kleinen Bruchteil dar, nämlich 4.9% des Universums. Die restlichen 95.1% des Weltalls in Form von dunkler Energie (68.3%) und dunkler Materie (26.8%) bleiben bis anhin gänzlich unbekannt. Diese Entdeckung regt zu spannenden philosophischen Diskussionen und zu neuen naturwissenschaftlichen Experimenten an.
  • 2015 Messung der ersten Gravitationswellen. Die Existenz von Gravitationswellen wurde durch die Allgemeine Relativitätstheorie von Albert Einstein im Jahre 1915 vorhergesagt. Erst ab 2015 ist die menschliche Technik in der Lage, so hochempfindliche Messungen durchzuführen (LIGO). Dazu ist es notwendig, unvorstellbare kleine Distanzen von 10^-18 Metern, oder 0.000 000 000 000 001 mm, messen zu können. Umgerechnet in die Laufzeit des Lichts bedeutet dies, dass auf 3 milliardelstel Sekunden genau gemessen werden muss. Die nächste Generation an Messinstrumenten wird noch 1000 mal genauer sein. Ein neuer Zweig der Astrophysik ist entstanden und wird uns noch mit zahlreichen Neuentdeckungen überraschen.
  • 2013 Endeckung der Genschere CRISPR Cas-9. Damit ist der Weg frei zu neuen vielfältigen Forschungen in den Biowissenschaften. Die Manipulation des Genoms ist nun beliebig möglich; die Gene können präzise an einem genau definierten Ort zerschnitten, herausgenommen und an einem beliebigen Ort wieder eingefügt werden, sozusagen der Legokasten der Biologie. Zusammen mit Gene Drive ist diese Methode äusserst mächtig und macht es möglich, Lebewesen beliebig zu manipulieren, bis zur willentlichen Ausrottung ganzer Arten! Wahrscheinlich ist die Menschheit im gegenwärtigen Zustande noch nicht reif genug, mit diesem potenten Tool umzugehen. Die geistige Entwicklung der Menschheit hinkt hinter der technischen Entwicklung her; siehe auch die Verwendung der Nuklear- und Sprengstofftechnologie. 

Die folgenden Links stehen in irgend einer Form, mehr oder weniger, im Kontext des oben Erwähnten und können als Gedankenanstoss verstanden werden.

Albert Schweitzer, Dr. Arzt und Theologe Mein Wort an die Menschheit
Hanna Heikenwälder, Dr.   Wissenschaftsethik, Astrobiologie, Kosmologie
Giordano Bruno Stiftung (Evolutionärer Humanismus)
Michael Schmidt Salomon, Dr. Philosoph
Uwe Lehnert, Prof. Bildungsinformatiker
Timon Boehm, Dr. Dr. Universalgelehrter, Physiker, Philosoph
Ben Moore, Prof. Astrophysiker UZH
Astrologie hinterfragt
Wachstumswahn, SRF Tagesgespräch
Intelligenz Tier - Mensch, SRF Tagesgespräch
Ärztinnen und Mitweltschutz
Chinas Totalitärismus und Imperialismus
Ida Riegels, Cellistin, Cellobauerin, Flötistin, Veloreisende
Balz Kubli, Profi-Fotograf, Lebenskünstler
Sternwarte im Toggenburg, ein Besuch lohnt sich

Bergsteigen (digitales Gipfelbuch), Dauerlauf, ausgedehnte Velotouren, Liegevelo, Antarktis, Grönland, Naturwissenschaften, Medizin, Schach, Musik (Cello), Tierschutz, Speleologie, Tauchen, IO